{"id":380,"date":"2023-04-24T07:10:37","date_gmt":"2023-04-24T07:10:37","guid":{"rendered":"http:\/\/iwsprogramm.org\/?p=380"},"modified":"2023-04-24T07:10:39","modified_gmt":"2023-04-24T07:10:39","slug":"geschichte-der-uni-ulm","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/iwsprogramm.org\/universitaet\/geschichte-der-uni-ulm\/","title":{"rendered":"Geschichte der Uni Ulm"},"content":{"rendered":"\n

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Die Gr\u00fcndung der Universit\u00e4t Ulm<\/h2>\n\n\n\n
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\u201eNie und nimmer wird Ulm Universit\u00e4tsstadt\u201c, erkl\u00e4rte Dr. Kurt Georg Kiesinger, seinerzeit Ministerpr\u00e4sident Baden-W\u00fcrttembergs, am 20. Juli 1961 im Stuttgarter Landtagsgeb\u00e4ude vor 40 Ulmer Lehrern.<\/p>\n<\/blockquote>\n\n\n\n

Gr\u00fcndung 1967<\/h2>\n\n\n\n

Knapp sechs Jahre sp\u00e4ter, am 25. Februar 1967, begleitete er, inzwischen Bundeskanzler, gemeinsam mit seinem Nachfolger Dr. Hans Filbinger Gr\u00fcndungsrektor Professor Ludwig Heilmeyer beim Einzug in das Ulmer Kornhaus \u2013 zur Gr\u00fcndungsfeier der damaligen Medizinisch-Naturwissenschaftlichen Hochschule Ulm, der am 4. Juli des gleichen Jahres die Bezeichnung \u201eUniversit\u00e4t\u201c verliehen wurde.<\/p>\n\n\n\n

Ulmer \u201eertrotzen\u201c sich Universit\u00e4t<\/h3>\n\n\n
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Gr\u00fcndungsfeier der Naturwissenschaftlichen Hochschule Ulm am 25.2.1967 im Kornhaus. Die Gr\u00fcndungsprofessoren: v.l. Werner Zeil, Theodor M. Fliedner, Emil Tonutti, Ludwig Heilmeyer, Thure von Uexk\u00fcll, Ernst Friedrich Pfeiffer, Karl Kn\u00f6rr und Hans Helmut Kornhuber<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n
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\u201eSag niemals nie!\u201c<\/p>\n<\/blockquote>\n\n\n\n

\u00fcberschrieb denn auch die Ulmer Journalistin Barbara Sch\u00e4uffelen ihre 2003 ver\u00f6ffentlichte Chronologie, eine pr\u00e4zise Darstellung des schwierigen Weges von den ersten Anl\u00e4ufen bis zum denkw\u00fcrdigen Festakt im Kornhaus. Mit dem ebenso zutreffenden Untertitel versehen: \u201eWie sich die Ulmer ihre Universit\u00e4t ertrotzten\u201c.<\/p>\n\n\n\n

Im Mittelpunkt: Arbeitskreis Universit\u00e4t Ulm<\/h3>\n\n\n\n

Fraglos eine spannende und, so die Autorin, \u201eeine im Nachkriegsdeutschland einmalige Geschichte\u201c. Im Mittelpunkt dabei: Der \u201eArbeitskreis Universit\u00e4t Ulm\u201c, eine Art Ulmer B\u00fcrgerinitiative, der sich Ende der 50er-Jahre etabliert hatte und dem es nach jahrelangem Ringen schlie\u00dflich gelungen ist, der Landesregierung eine zweite Neugr\u00fcndung nach Konstanz abzutrotzen. Massiv unterst\u00fctzt \u00fcbrigens von der lokalen Presse und schon fr\u00fch auch von Kommunalpolitikern aus dem ostw\u00fcrttembergischen Raum.<\/p>\n\n\n\n

Zustimmung aus Harvard<\/h3>\n\n\n\n

Den Landtag endg\u00fcltig \u00fcberzeugt aber hat wohl erst ein vom sp\u00e4teren Gr\u00fcndungsrektor entwickeltes Reformkonzept f\u00fcr eine Medizinisch-Naturwissenschaftliche Hochschule, in der Wissenschaft mit viel Anerkennung, teilweise sogar begeistert aufgenommen, insbesondere von renommierten Medizinern aus den USA, unter anderem der Harvard University.<\/p>\n\n\n\n

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\u201eEine Ablehnung w\u00e4re einer Blamage f\u00fcr das ganze Land gleich gekommen\u201c, urteilt Barbara Sch\u00e4uffelen.<\/p>\n<\/blockquote>\n\n\n\n

Ungeachtet ehrgeiziger Ausbaupl\u00e4ne pr\u00e4gte \u00fcber viele Jahre hinweg der F\u00e4cherkanon der Gr\u00fcndungsphase das wissenschaftliche Profil der jungen Universit\u00e4t: Medizin, Biologie, Chemie, Physik und Mathematik.<\/p>\n\n\n\n

Universit\u00e4t unter einem Dach<\/h3>\n\n\n
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Grundsteinlegung am 14. Juli 1969<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n

Im Forschungsbereich allerdings profitierten die einzelnen Disziplinen und mit ihnen die Einrichtung insgesamt bald von der schon im Gr\u00fcndungskonzept verankerten \u201eUniversit\u00e4t unter einem Dach\u201c, einer intensiven interdisziplin\u00e4ren Zusammenarbeit also.<\/p>\n\n\n\n

Innovative F\u00e4cher<\/h3>\n\n\n\n

Baulich realisiert wurde dies indes erst mit dem Bezug der ersten Neubauten auf dem Campus Anfang bis Mitte der 70er-Jahre.
Sie erm\u00f6glichten es sp\u00e4ter die klassischen Studieng\u00e4nge um innovative F\u00e4cher oder Spezialit\u00e4ten zu erg\u00e4nzen, 1977 etwa mit der seinerzeit in Ulm entwickelten und bis heute \u00fcberaus erfolgreichen Wirtschaftsmathematik.

Mit der Erweiterung um Ingenieurwissenschaften und Informatik, den Wirtschaftswissenschaften und zuletzt Psychologie ist der Universit\u00e4t inzwischen eine h\u00f6chst attraktive Ausrichtung gelungen.<\/p>\n\n\n\n

Spezialisierung statt Volluniversit\u00e4t<\/h3>\n\n\n\n

Sie orientiert sich einerseits an der Nachfrage, andererseits am Bedarf und an den Erfordernissen unserer Gesellschaft wie der Wirtschaft. Vom lange verfolgten Ziel einer Volluniversit\u00e4t dagegen hat sich Ulm schon vor zwei Jahrzehnten aus naheliegenden Gr\u00fcnden verabschiedet.<\/p>\n\n\n\n

Studienangebot der Universit\u00e4t Ulm<\/a><\/p>\n\n\n\n

Die sichtbarste wie f\u00fcr den weiteren Aufbau wichtigste Ausbaustufe erfuhr die Universit\u00e4t Ende der 80er- und zu Beginn der 90er-Jahre mit der Einbindung in die \u201eWissenschaftsstadt Ulm\u201c.<\/p>\n\n\n\n

Uni Ulm als \u201eMotor\u201c<\/h3>\n\n\n\n

Initiiert von der Universit\u00e4t selbst, die sich nach wie vor als Motor und Mittelpunkt versteht, entstanden im unmittelbaren Umfeld sukzessive \u00f6ffentlich-rechtliche wie industrielle Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, fast ausnahmslos in enger Verbindung und Zusammenarbeit mit der Universit\u00e4t.<\/p>\n\n\n\n

Standortvorteil f\u00fcr Universit\u00e4t und Industrie<\/h3>\n\n\n\n

Urspr\u00fcnglich mit der vorrangigen Zielsetzung Technologietransfer konzipiert, also Forschungsergebnisse schneller in verwertbare und vermarktbare Produkte umzusetzen, profitieren seit langem beide Seiten von der Entwicklung am n\u00f6rdlichen Stadtrand Ulms: Studierenden bieten sich vielfache M\u00f6glichkeiten f\u00fcr Praktika oder Abschlussarbeiten, Absolventen erwarten in unmittelbarer Nachbarschaft attraktive Arbeitspl\u00e4tze.<\/p>\n\n\n\n

Zeichen des Strukturwandels<\/h3>\n\n\n\n

\u00dcber Professuren und Lehrauftr\u00e4ge an Wissenschaftler der Forschungsinstitute flie\u00dfen aktuelle Ergebnisse und Erfahrungen in Lehre und Ausbildung ein. Und dies gilt mitnichten nur f\u00fcr das bauliche Wahrzeichen dieser Ausbauphase, die Universit\u00e4t West n\u00e4mlich, prim\u00e4r Heimat der Ingenieurwissenschaften.

Zugleich hat der Erweiterungsprozess auf dem knapp 1,6 Kilometer langen und fast einen Kilometer breiten Gel\u00e4nde auch den Strukturwandel der Stadt gepr\u00e4gt \u2013 direkt durch Tausende neuer und zukunftstr\u00e4chtiger Arbeitspl\u00e4tze, indirekt durch die daraus resultierende Kaufkraft und deren Einfl\u00fcsse auf die Entwicklung der st\u00e4dtischen Infrastruktur.<\/p>\n\n\n\n

Nach wie vor \u00fcberschaubar, stark in der Forschung und mit einer hohen Ausbildungsqualit\u00e4t in der Lehre, dazu lebendig und selbstbewusst pr\u00e4sentiert sich die Universit\u00e4t mehr als vier Jahrzehnte nach ihrer Gr\u00fcndung.

Zudem mit einem attraktiven F\u00e4cherspektrum, das auch eine Reihe von bundesweit wie international wahrgenommenen speziellen Studienangeboten beinhaltet. Andererseits ist sie ihrer Rolle als akademische Ausbildungsst\u00e4tte f\u00fcr die Region stets ebenso gerecht geworden.

Und sie hat sich, vermutlich ungleich leichter als manche andere, auf die gravierenden Ver\u00e4nderungen der Hochschullandschaft eingestellt.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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